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Erasmus-Projekt „Mehr Lebensqualität durch Assistierende Technologie“

Von Lebenshilfe Salzburg 30. November 2018 Keine Kommentare
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Erasmus-Projekt „Mehr Lebensqualität durch Assistierende Technologie“

Von 30. November 2018 Keine Kommentare

Die Entwicklung von Assistierender Technologie ist in den letzten Jahren rasch fortgeschritten. Es gibt bereits fantastische Lösungen, die – angepasst an die jeweilige Person – die Lebensqualität enorm steigern können. Allerdings braucht es auch einiges an Know-How,  um die Hilfsmittel entsprechend nutzen und einsetzen zu können.

Um das Wissen über Assistierende Technologie zu erweitern, haben sich sieben der neun österreichischen Lebenshilfe-Organisationen zusammengeschlossen und ein Projekt zu Assistierender Technologie gestartet. Mit Mitteln aus dem Erasmus+ Programm der EU wurden bis Ende 2018 drei Beispiele guter Praxis besucht, um von internationalen Partnern vom Umgang mit und dem Einsatz von Assistierender Technologie zu lernen.

AIAS Bologna

Die erste Mobilität wurde Anfang November durchgeführt und brachte uns zu AIAS Bologna Onlus, einer großen Organisation mit über 100 Mitarbeiter*innen, die 30 Jahre Erfahrung im Umgang mit dem Thema habt und ein unabhängiges Beratungs- und Informationszentrum für Assistierender Technologie betreibt.

Die Teilnehmer*innen waren von der Kompetenz der Trainer*innen und deren hoher Bereitschaft, Wissen zu teilen, sehr beeindruckt. Es gab in kurzer Zeit sehr viel Input.

Die Gruppe konnte ein Bild davon gewinnen, welche Expertisen, Methoden und Abläufe erforderlich sind, um ein Zentrum für unabhängige Information und Beratung zu personenzentrierter Technologie zu betreiben. Die Erfolgsfaktoren des Management-Modells von AIAS Bologna und seiner Einbindung in die lokale Dienstleistungsstruktur konnten identifiziert werden.

Die Möglichkeit, über den Tellerrand der eigenen Organisation zu schauen und auf diese Art den beruflichen Horizont zu erweitern, wurde von den Teilnehmer*innen sehr positiv bewertet.

 

 

 

 

Mehr Lebensqualität durch personenzentrierte Technologie: ein beeindruckender Besuch bei hft in Großbritannien

Im März hatten 11 MitarbeiterInnen von sieben österreichischen Lebenshilfen die Gelegenheit, eine britische Organisation kennen zu lernen, die 2500 Menschen mit Lernschwierigkeiten an 200 Standorten in England unterstützt. Hft ist international bekannt für den innovativen Einsatz personenzentrierter Technologien, um Menschen mit Beeinträchtigungen ein möglichst selbständiges und erfülltes Leben in der Gemeinde zu ermöglichen. Auf der Homepage der Organisation sind viele interessante Informationen – auch in Form von Videos – zu finden (www.hft.org.uk ).

Organisationsinterne Expert*innen und wichtige Kooperationspartner*innen gaben im Rahmen eines 3 tägigen Trainings einen umfassen Einblick in die personenzentrierten Ansätze, ihre vielfältigen Umsetzungsmöglichkeiten und deren Erfolgsfaktoren.

Besonders beeindruckend der Besuch des Telehealth Zentrum der NHS in Liverpool sowie unterstützte Wohnangebote von hft in Cheshire und Merseyside. Im Rahmen des Trainings hatten die Teilnehmenden immer wieder die Gelegenheit, technische Hilfsmittel selbst auszuprobieren und/ oder ihren Einsatz zu erleben. Das Beeindruckendste waren nicht die technischen Lösungen an sich, sondern in welch hohem Ausmaß sie personenzentriert zum Einsatz kommen und für die Wünsche und Bedürfnisse der einzelnen Personen entwickelt werden.

Besonders wichtig für den Erfolg sind:

  • Hft stellt den Menschen mit Beeinträchtigung immer in den Mittelpunkt. Die Technologie ist Teil eines kreativen und maßgeschneiderten Unterstützungspaktes
  • Dafür gibt es ein kompetentes Team interner und ein Netzwerk externer Expert*innen
  • Personenzentrierte Technologie wird breit definiert und reicht von einfachen Hilfsmitteln bis zu komplexen technischen Lösungen
  • Training und Bewusstseinsbildung bei allen Beteiligten werden sehr ernst genommen – in der eigenen Organisation und in der Einflussnahme auf Curricula in der Berufsausbildung
  • Studien belegen transparent und eindrücklich die Erfolge der Ansätze
  • Sowohl Mitarbeiter*innen als auch Klient*innen dokumentieren und evaluieren im Alltag mit einem barrierefreien System und mobilen Endgeräten

Mehr Lebensqualität durch personenzentrierte Technologie: Einblick in die Arbeitsweise in Wales

Nach Bologna und Manchester führte die letzte Mobilität des Erasmus+ Projektes nach Wales/Großbritannien zu Learning Disability Wales.

Der Fokus dieser Mobilität lag auf Sensibilisierung und Training von Menschen mit Beeinträchtigung, ihren Angehörigen sowie den Mitarbeiter*innen.

Die Lebenshilfe hat sich für diesen Aspekt bewusst Learning Disability Wales ausgesucht, den Dachverband von Dienstleistungsanbietern für Menschen mit Lernschwierigkeiten in der Region, da die Organisation sich seit Jahren für den Einsatz von personalisierter Technologie zur Steigerung der Lebensqualität einsetzt und entsprechende Schulungsmaßnahmen entwickelt. Darüber hinaus hat Learning Disability bereits an zahlreichen internationalen Projekten zu dem Thema mitgearbeitet.

Sehr kompetente Referent*innen schilderten die langjährigen Unternehmungen zu Personenzentrierter Technologie in den verschiedenen Dienstleistungsangeboten in Wales. Ein Wermutstropfen war natürlich, dass die Bemühungen aufgrund der generellen Einsparmaßnahmen im Sozialbereich im Moment eher stagnieren.

In einem umfassenden Überblick über Umsetzungen von Technologie im Tele-Care und Tele-Health Bereich war ein besonderer Aha-Effekt, dass die assistierende Technologie nicht nur Menschen mit viel Unterstützungsbedarf mehr Teilhabe ermöglicht, sondern auch Personen mit hoher Selbständigkeit durch den Einsatz von relativ kostengünstiger Mainstream-Technologie noch einmal ein Stück mehr Unabhängigkeit bekommen können. Dies hat enorme Auswirkungen auf ihre Lebensqualität!

                                                                  

Die wichtigste Trainingsmaßnahme ist: Es muss an Haltungen und Einstellungen zur Verwendung technischer Hilfsmittel gearbeitet werden. Ängsten und Vorbehalten gegen den Einsatz von Technik muss positiv begegnet werden. Am besten funktioniert das natürlich durch „Story Telling“. Erfolgsgeschichten ermutigen und setzen die nötige Phantasie zur Umsetzung in Gang. Bewusstseinsbildung ist der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz von technischen Lösungen für den individuellen Bedarf.

Cardiff hatte extra für den Besuch Hochsommerwetter bereitgestellt und sich von der besten Seite gezeigt:

                                                            

AutorLebenshilfe Salzburg

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