Die Badener Zeitung hat berichtet: „Eine Badenerin, deren Tochter an einer Behinderung leidet, hat sich bei der Lebenshilfe bezüglich Arbeitsmöglichkeiten erkundigt. Die Auskunft war mehr als ernüchternd. Alle Klienten werden, unabhängig davon, welchen Beitrag sie leisten, nur mit einem Taschengeld abgespeist.“ Die Höhe des Erwerbs wird nicht von der Lebenshilfe oder anderen Trägerorganisationen festgelegt, sondern ist an die Rechtslage geknüpft. Die Einkünfte sind von Standort zu Standort verschieden. Je nach Höhe der Pflegestufe gibt es Transferleistungen vom Staat für Leben und Wohnen, was für die Arbeitenden übrig beleibt ist ein geringer Betrag, den wir Taschengeld nennen. (Darüber hinaus möchten wir klarstellen: an einer Behinderung leidet man nicht, Behinderungen werden seitens der Gesellschaft erzeugt, es sind Barrieren, die eine Teilhabe verhindern!)
Wir fordern die Bezahlung von Gehältern und von individuell notwendiger Unterstützung anstelle von Transferleistungen für den täglichen Unterhalt und das Wohnen. Österreich braucht ein Modell, das Selbstbestimmung zulässt.
Bereits letztes Jahr haben wir am Regierungsprogramm kritisiert, dass nur eine Erhöhung des Taschengeldes vorgesehen ist. Das bedeuet jedoch, dass keine grundsätzlichen Änderungen vorgesehen sind. „Es ist zwar schön, wenn das Taschengeld erhöht wird, das ändert aber noch lange nichts am Problem“, Regina Senarclens de Grancy , Verantwortliche für Inklusionspolitik der Lebenshilfe.
Es ist eine Frage der Würde, ob Unterstützung als Taschengeld ausgezahlt wird, oder als Gehalt. An erwachsene Menschen, die arbeiten!
Wir fordern die aktive Teilhabe an Arbeit für Menschen mit intellektuellen Behinderungen: Gehalt sowie Pension und Sozialversicherung zusätzlich zur individuellen Unterstützung, dort wo sie gebraucht wird. Zum Beispiel Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz auch für Menschen mit intellektuellen Behinderungen zusätzlich zu einem gerechten Gehalt.
Menschen mit Behinderungen haben das gleiche Recht auf Arbeit wie alle anderen auch. Es geht um Gleichstellung. Um die rechtliche Lage zu verändern, veranstalten wir ein Inklusionsforum „Gehalt statt Taschengeld“ am 3. Mai. Wir laden alle interessierten Gruppen, Verantwortliche aus Politik, Verwaltung und Partnerorganisationen zum Gespräch.
Hier geht´s zur Anmeldung zum Inklusionsforum am 3. Mai „Gehalt statt Taschengeld“: