Wir haben in Salzburg Schulen zu einem Wettbewerb eingeladen: „Sei ein Held / sei eine Heldin gegen Barrieren in Kopf und Alltag“ war das Motto! Schülerinnen und Schüler haben sich Gedanken über mögliche Barrieren für Menschen mit Behinderungen gemacht und Lösungsvorschläge erarbeitet. Die besten Projekte wurden am 07.02. im Marmorsaal im Schloss Mirabell ausgezeichnet. Eine Aktion im Zuge der 50 Jahr-Kampagne „Gegen Barrieren in Kopf und Alltag“.
Die SchülerInnen haben ganz unterschiedliche Herangehensweisen gefunden – alle großartig und gut überlegt! Unter 14 Projekten wurden die besten von einer ExpertInnen-Jury ausgewählt, die ersten Plätze ergingen an folgende Schülerinnen und Schüler:
Volksschule Mauterndorf, die das Thema „Hörbeeinträchtigung“ in den Mittelpunkt stellten. Hintergrund ist, dass ein Kind in der Klasse hörbeeinträchtigt ist und ein CI trägt (Cochlea Implantat), das ein bisschen hilft zu hören. Die Kinder haben sich mit dem Gerät auseinandergesetzt, was es heißt nicht gut zu hören, das Fingeralphabet gelernt und Regeln für eine Kommunikation miteinander aufgestellt, damit alle gleichermaßen teilnehmen können.
Sport-Neue Mittelschule Walserfeld, die mit Ihrem Projekt „Schräge Vögel“ aufzeigte, dass jeder von uns etwas gut und etwas nicht so gut kann. In Form eines gefilzten Fantasievogels im A3 Format stellte jedes Kind der Integrationsklasse sich selbst dar und formulierte dazu Stärken und Schwächen. So steht nicht die Behinderung eines Kindes im Mittelpunkt, da alle in irgendeiner Form „Schräge Vögel“ mit Talenten und Begabungen sind.
BAfEP Bischofshofen, die für sehbeeinträchtigte Kinder taktile Kinderbücher entwickelt hat. Bekannte Kinderbücher, wie z.B. „Die kleine Raupe Nimmersatt“, „Frederick“, „Das kleine Ich bin Ich“, „Der Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hatte“ und „Die kleine Spinne Jonnie“ wurden neu entwickelt und zusätzlich mit Brailleschrift beschriftet. Die Bücher können in der Stadtbücherei Salzburg ausgeliehen werden.
Auch die anderen Schulen haben Großartiges geleistet: Songs komponiert, Videos gedreht oder das Thema künstlerisch umgesetzt.
Wir danken für das Engagement aller SchülerInnen!!! Zusammen für ein inklusives Miteinander 😀
Es war für die Jury nicht leicht, die besten Projekte auszuwählen. Entschieden haben Dr. Wolfgang Plaute (PH Salzburg), Mag. Sabine Neusüss (Behindertenbeauftragte Stadt Salzburg), Michael Russ (Präsident Lebenshilfe Salzburg) sowie Sandra Stangassinger und Halid Memic (Lebenshilfe Fachwerkstätte).
„Wir müssen nicht Wonderwoman oder Superman sein, um unser Miteinander verbessern. Jeder kann eine Heldin oder ein Held sein, in dem wir aufeinander schauen und Barrieren in unseren Köpfen abbauen“, betont Jugendlandesrätin Martina Berthold bei der Preisverleihung.
Lebenshilfe Präsident Michael Russ: „Unser Ziel war es, junge Menschen zu motivieren, sich mit dem Thema „Barrieren“ in allen Facetten zu beschäftigten. Ein großer Fortschritt ist, dass die Kids nicht nur bauliche Barrieren zeigen, sondern auch erkannt haben, was „Barrieren im Kopf“ sind und was man dagegen machen kann. Danke auch an die Lehrenden, die das Thema mit den Schülerinnen und Schülern so gut vor- und aufbereitet haben!“
Unterstützt wurde das Projekt von der Behindertenbeauftragten der Stadt Salzburg, Sabine Neusüss: „Junge Menschen für Barrierefreiheit in jeder Hinsicht zu sensibilisieren ist auch unser Ziel. Barrierefreiheit hat viele Gesichter und fängt oft im Umgang miteinander an, das hat mit bei diesem Projekt besonders gefallen.“
Eine Initiative der Lebenshilfe in Salzburg.
www.lebenshilfe-salzburg.at
Zum Bericht in der Kronen Zeitung:
Kronen Zeitung_Schulwettbewerb_50 Jahre Lebenshilfe