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Selbstvertreter Markus Berger zu „Gehalt statt Taschengeld“

Von Markus Berger 3. Mai 2019 Keine Kommentare
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Selbstvertreter Markus Berger zu „Gehalt statt Taschengeld“

Die Belange der Menschen mit Beeinträchtigungen (MmB) werden von der Österr. Politik vernachlässigt.

Wir werden wie Kinder behandelt (und sind so vor dem Gesetz Kinder), bekommen ein so genanntes „Taschengeld“ für unsere Arbeit in den Werkstätten. In meinem Fall sind es € 65,– pro Monat!!

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich eingesperrt bin, weil ich nicht die Möglichkeit habe, ein Mensch zu sein wie ein normaler Bürger. Ich werde limitiert von der Gesellschaft und ich kann auch nicht Teil der Gesellschaft sein weil mir auch die Mittel fehlen ganz normale Sachen zu machen. ( mal ins Kino, mal ins Kaffehaus, mal Essen gehen und so weiter….).

Ich bin für den Staat ein universal Beeinträchtigter, und ich werde nicht speziell auf meine Bedürfnisse und Behinderungen gesehen und wahrgenommen!!!!

Man muss in Österreich auch Glück haben wo und in welchem Bundesland man geboren wird und wo man lebt, denn gleich ist in Österreich nicht gleich.

So genannte gesunde Menschen sehen nicht das Potenzial der MmB oder besser gesagt sie wollen es gar nicht wissen, aber jeder Einzelne kann etwas für unsere Gesellschaft beisteuern und das soll und muss beachtet und honoriert werden.

Menschen mit hohem und sehr hohem Unterstützungsbedarf sollen überall in Österreich die nötige Unterstützung und Assistenz bekommen und das bedingungslos (nicht nur in der Hauptstadt, wo vieles einfacher ist, als auf dem Land und in den meisten Bundesländer).

Auch Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf, die nicht arbeiten können, tragen so auf doch tragische Weise dazu bei, dass Arbeitsplätze geschaffen werden (zurzeit sind sehr viele von familiärer Pflege abhängig, da nicht genug Mittel und Personal zur Verfügung stehen).

Es fehlen klare Vorgaben für Betriebe, damit es auch attraktiver wird für die Firmen MmB einzustellen, mit der notwendigen Förderung, Assistenz und Unterstützung.

 

Ich lade jeden Politiker ein, wenn sie nicht zu feige sind, einen Tag lang 24 Std in einem Rollstuhl ihren Tag zu bewältigen. Ich glaube, nein ich bin mir sicher, dass die UN Konvention für Menschen mit Behinderungen innerhalb kurzer Zeit umgesetzt werden würde und dass wir, die Menschen mit verschiedenen Behinderungen, schnell einen Platz, als gleichberechtigte Bürger, in dieser Gesellschaft in Österreich hätten. Wir müssten dann nicht diese Gespräche um Einkommen und Bedarfsicherung führen.

 

Noch ein Wort zu dem Sozialhilfe –Grundsatzgesetz:

Menschen mit Behinderungen verlieren genauso.

Unser Lebensunterhalt wird bei Berücksichtigung der Sonder Zahlungen im ersten Schritt gekürzt. Dann im zweiten Schritt bekommen wir den „hochgejubelten“ Bonus. Also im normalen Fall bekommen wir dann gleich viel wie davor. Zum Jubeln kein Anlass!!!

Die Bundesregierung kann aber später diesen „Bonus“ im Handumdrehen kürzen.

AutorMarkus Berger

Selbstvertreter Lebenshilfe NÖ

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