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InklusionPolitik und Recht

„Wir sind hier – wir sind laut“- SelbstvertreterInnen am 3. Dezember vor dem Parlament

Von 3. Dezember 2013 Keine Kommentare
InklusionPolitik und Recht

„Wir sind hier – wir sind laut“- SelbstvertreterInnen am 3. Dezember vor dem Parlament

Von 3. Dezember 2013 Keine Kommentare

Heute, 11:55 vor dem Parlamentsbrunnen: Mit Trillerpfeifen und Weckerklingeln macht eine bunte Menschenmenge auf sich aufmerksam. „Es ist 5 vor 12 – die UN-Behindertenrechtskonvention muss endlich umgesetzt werden!“ ertönt es aus dem Megaphon. Ossi Föllerer ist Sprecher des Forums Selbstvertretung für die ÖAR und als solcher gewohnt, sich mit lauter Stimme Gehör zu verschaffen. „Wir wollen mit dieser Aktion auf die Rechte von Menschen mit Lernschwierigkeiten hinweisen. Wir wollen auch die Inhalte der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen bekannt machen“, verkündet er. Die Leute, die sich vor der Pallas-Athene-Statue versammelt haben, darunter auch zahlreiche Journalisten und Kameraleute, erwidern die Forderungen mit lauten Jubelchören.

Der Plan der Selbstvertreter, mit einem Flashmob Aufmerksamkeit zu erregen, scheint aufzugehen. Das Interesse der Medien an diesem Tag ist deutlich stärker als in den vergangenen Jahren, die Aktion selbst ist sehr gut besucht, das findet auch Hubert Raunjak. Für den Klagenfurter Selbstverteter ist die Aktion am 3. Dezember mittlerweile ein Pflichttermin. „Mich fasziniert, mit welcher Begeisterung die Menschen hier sind. Wir können viel erreichen, wenn wir gemeinsam auftreten.“

Hubert Raunjak spart aber auch nicht mit Kritik: „Was ich vermisst habe, sind die Politiker. Es war sicher nicht einfach für manche Leute, hierher zu kommen. Da hätte ich mir von den Politikern mehr Zuspruch erwartet.“

Im Interview mit Hubert Raunjak:

Lebenshilfe: Warum sind Sie heute hier?

Weil mir das persönlich wichtig ist, es bringt was, wenn ich präsent bin.

Was haben Sie gut gefunden?

Dass ich für Freak Radio ein Interview gegeben habe. Ich habe gefordert: Lohn statt Taschengeld, geregelte Arbeitszeiten und Anerkennung von der Politik – sie sollen sich endlich der Verantwortung stellen und uns so nehmen, wie wir sind.

Eine Forderung heute ist die nach mehr Selbstbestimmung. Was ist für Sie dabei besonders wichtig?

Ich bestimme selbst, wo ich hinfahre, wann ich wo hinfahren und wieviel Geld ich ausgebe. Ein bisschen Eigeninitiative gehört dazu. Ich fahre zum Beispiel alleine, ohne Unterstützung, von Klagenfurt nach Wien mit dem Zug. Da bin ich gezwungen, mir viel selbst zu organisieren, das ist ein Lernprozess, aber der macht Spaß.

 Danke für das Interview!

Weckerläuten am 3. Dezember

Weckerläuten am 3. Dezember: Hubert Raunjak und Eva Schrammel vor dem Parlament

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